Die Ressourcenkriege bestanden aus einer Reihe von Konflikten um die letzten natürlichen Ressourcen, die mit dem Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Europa und dem Nahen Osten im April 2052 begannen und im Großen Krieg am 23. Oktober 2077 gipfelten. Zu diesem Konflikt gehört auch die Annexion Kanadas durch die USA und die chinesische Invasion von Alaska.
Die Ressourcenkriege waren das Resultat der extrem ineffizienten Technologie des Fallout-Universums, in der beispielsweise der Mikrochip niemals erfunden wurde. In der Folge wurden zwar dennoch äußerst komplexe und futuristische Technologien entwickelt, diese waren aber extrem rohstoff- und energieintensiv, um überhaupt nennenswerte Leistungen zu erreichen. Der wirtschaftliche Aufschwung, der vor allem durch Durchbrüche in der Nukleartechnologie entstand, war also von Anfang an praktisch auf Sand gebaut und hing von endlichen Rohstoffen ab. Da es nie gelang, den Rohstoffeinsatz effizienter zu gestalten, verbrauchte die wachsende Menschheit in Folge unweigerlich immer mehr natürliche Ressourcen. Als diese dann zur Neige gingen und sich dementsprechend rasant verteuerten, kam es zu Wirtschafts- und Finanzkrisen, die wiederum zu Unruhen und Aufständen sowie einer Radikalisierung und Militarisierung der Politik führten.
Anstatt sich angesichts der Krise zusammen zu tun und gemeinsame Lösungen zu entwickeln, verstiegen sich die einzelnen Nationen, allen voran die USA und China, in übersteigertem Nationalismus, überhöhter Selbstwahrnehmung, Egoismus, Gier, Neid und Missgunst. Nur noch die eigenen kleinlichen und kurzfristigen Interessen waren von Bedeutung und wurden auf Kosten aller Anderen exerziert. Wie Drogensüchtige nach dem nächsten Schuss gierten die Nationen nach Rohstoffen, und stritten sich um jedes noch so kleine Vorkommen, dem sie habhaft werden konnten.
Da dies unweigerlich zu massiver Konkurrenz und heftigen Konflikten führte, erlebten die Militärs einen enormen Bedeutungsgewinn, und es begann eine praktisch unkontrollierbare Aufrüstungsspirale. Jeder fürchtete jeden, und der einzige Weg, um die eigenen Interessen zu wahren und zu verhindern, dass die eigenen Nachbarn einen überfielen, schien die Anhäufung immer größerer Arsenale zu sein, verbunden mit der offenen Drohung, diese auch zu benutzen. Paradoxerweise bedeutete die steigende Rüstung, um eigene Interessen durchzusetzen und die Kontrolle über Ressourcen zu gewinnen, dass noch mehr dieser ohnehin knappen und schwindenden Ressourcen schlicht noch schneller vergeudet wurden. Und die Konflikte, die unweigerlich folgten, vergeudeten die Ressourcen noch schneller und führten fast unweigerlich zur totalen Erschöpfung der jeweiligen Kontrahenten.
Anders formuliert: Anstatt die verbliebenen Ressourcen und damit festgelegte Zeitspanne bis zum Zusammenbruch zu nutzen, um gemeinsam einen Weg aus der Falle zu finden, beschleunigten die Nationen ihren eigenen Untergang nur noch, weil sie weder politisch noch gesellschaftlich bereit oder fähig waren, die eingeschlagene Richtung zu ändern. Wie panische Ertrinkende um den letzten Platz in einem lecken Rettungsboot kämpften sie gegeneinander, und rissen sich damit zusammen in den Abgrund.
Zeitleiste der Ressourcenkriege[]
2052 April:
- Die Ressourcenkriege beginnen nach erbitterten diplomatischen Auseinandersetzungen. Da viele kleine Länder der Vereinigten Staaten von Europa wegen der steigenden Ölpreise in Konkurs gehen und Europa von Ölimporten aus dem Nahen Osten abhängig ist, reagiert es mit militärischen Aktionen gegen den Nahen Osten, um die Ölfelder unter seine Kontrolle zu bringen. Die langwierigen Kriege zwischen der Europäischen Gemeinschaft und dem Nahen Osten beginnen.
Mai bis Juli:
- Die Vereinten Nationen beginnen zu kollabieren. Nach einer Reihe von hitzigen Debatten treten viele Nationen aus der Organisation aus, obwohl oder gerade weil die UNO versucht, den Frieden zu bewahren. Im Juli werden die Vereinten Nationen schließlich aufgelöst.
2053 Dezember:
- Ein Vorgeschmack auf den Großen Krieg: am Ende des Jahres zerstört ein Terrorist mit einer Atombombe die israelische Stadt Tel Aviv.
2059
- Die Anchorage-Front wird aufgebaut. Die Vereinigten Staaten von Amerika erhöhen ihre militärische Präsenz in Alaska, um ihre Öl-Interessen zu schützen. Die Anchorage-Frontlinie führt zu Spannungen zwischen den USA und Kanada, woraufhin die Vereinigten Staaten versuchen, die Alaska Pipeline mit militärischen Einheiten zu sichern.
2060
- Der Krieg im Nahen Osten endet, nachdem alle Ölfelder von beiden Kriegsparteien ausgebeutet worden sind. Öl ist hier nun nicht länger ein Kriegsziel, beide Seiten könnten nur noch Ruinen erobern. Der Konflikt hat aber beide Seiten völlig erschöpft, wirtschaftlich und gesellschaftlich ruiniert und wertvolle Ressourcen sinnlos verbraucht.
- Die Vereinigten Staaten von Europa lösen sich im Streit um die letzten verbleiben Bodenschätze auf und zerfallen wieder in verfeindete Nationalstaaten, nun auch untereinander im ständigen Kampf um die wenigen noch verbleibenden Ressourcen der Erde.
2060 - 2066
- Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt gewinnen die USA das Wettrennen mit China um das letzte noch erreichbare Ölfeld im Pazifik. Die Poseidon Ölplattform wird zur wichtigsten Quelle der USA für Öl. China wirft den USA Sabotage an seiner Plattform vor, da ein "Unfall" die in Führung liegenden Chinesen hoffnungslos zurück warf. Die USA leugnen die Sabotage natürlich, der Vorfall verschärft die Spannungen zwischen China und den USA immens.
2066 Winter:
- China marschiert in Alaska ein. Die Anchorage Frontlinie wird zu einem echten Schlachtfeld. (siehe Artikel; Krieg in Alaska )
- In Folge der wachsenden Spannungen zwischen den beiden Ländern weigert sich Kanada, amerikanische Truppen kanadischen Boden überqueren zu lassen oder amerikanische Flugzeuge im kanadischen Luftraum fliegen zu lassen. Als die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada weiter steigen, macht Kanada einen Rückzieher und lässt die US-Truppen doch passieren. Dies schafft jedoch die Voraussetzung für die Annexion Kanadas 10 Jahre später.
2072
- Die steigende Nachfrage nach kanadischen Ressourcen in den Vereinigten Staaten verursacht Proteste und Unruhen in mehreren kanadischen Städten. Ein versuchter Sabotageakt an der Alaska Pipeline gibt den USA den offiziellen Vorwand, um mit der Annexion von Kanada zu beginnen, die in der Tat jedoch schon 2066 ihren Anfang nahm.
2073 15. September:
- Als China zunehmend aggressiver beim Einsatz biologischer Waffen wird, beginnt die Regierung der Vereinigten Staaten mit Gegenmaßnahmen. Das Pan-Immunitäts-Virus-Projekt (PVP) wird offiziell gegründet und die Experimente an der West-Tek Forschungseinrichtung in Südkalifornien beginnen.
2074 24.Juni:
- Die Verhandlungen zwischen den USA und den anderen verbliebenen Weltmächten kommen zu einem dramatischen Ende. Der amerikanische Präsident bricht die Gespräche über die Verteilung der letzten Öl-Reserven des Planeten mit den anderen Weltmächten ab. Nach einigen hitzig geführten Debatten stürmt der Präsident aus dem Verhandlungszimmer und lässt die Verhandlungspartner wissen, dass die letzten Öl-Reserven exklusiv den USA gehören. Diskussionen mit anderen Ländern über Öl-Exporte schließt der US-Präsident kategorisch aus.
2075 14. Februar:
- Nachdem fast ganz Kanada von amerikanischen Truppen eingenommen wurde, bricht schließlich der Widerstand zusammen und die Annexion Kanadas durch die USA wird ein Jahr später abgeschlossen. Die USA werden zur UCAS, den Vereinigten kanadisch-amerikanischen Staaten.
2076 Januar:
- Die Annexion von Kanada wird abgeschlossen. Wegen der vielen kanadischen Demonstranten und Aufständischen wird die Alaska Pipeline nun von amerikanischen Militär Einheiten schwer bewacht. Bilder von amerikanischen Gräueltaten gelangen in die USA, was zu weiteren Unruhen und Protesten führt.
30. März:
- Der US-Präsident beordert die Pazifikflotte zur Poseidon Ölplattform.
Juni:
- Der Prototyp der T-51b Powerrüstung wird fertiggestellt. Dies ist der Höhepunkt der Power-Rüstung-Technologie vor dem Großen Krieg. Viele dieser Rüstungen wurden nach Alaska geschickt um die Chinesen zu bekämpfen. Sie sollen eine Schneise durch die chinesische Front reißen, um endlich einen Sieg zu erringen. Denn die chinesischen Ressourcen sind zum Zerreißen gespannt, und die Nachschubwege durch die von China annektierten Länder beginnen zusammen zu brechen.
2077
10. Januar:
- Die Vereinigten Staaten triumphieren in Alaska und können die Anchorage Frontlinie wieder zurückerobern.
22. Januar:
- Das erste Mal werden Powerrüstungen im Inland verwendet. Sie kommen zum Einsatz, um in den Vereinigten Staaten die Bevölkerung und die unter Quarantäne Stehenden zu kontrollieren. Einheiten, die ursprünglich gegen die Chinesen an der Anchorage Frontlinie antraten, müssen nun gegen das eigene Volk kämpfen. Sie werden unter anderem dazu eingesetzt, um Hungerrevolten niederzuschlagen, wobei viele Zivilisten getötet werden. Mehrere Soldaten desertieren in Kanada und den Vereinigten Staaten aus dem Militärdienst. Wieder Eingefangene kommen in Militärgefängnisse.
März:
- Die Vorbereitungen für den nuklearen Holocaust starten, der Präsident der USA und die Enklave treffen Vorbereitungen für einen bevorstehenden Atomangriff der Chinesen. Sie verteilten sich und schmieden Notfallpläne, um den Krieg nach den Bomben fortsetzen zu können.
23. Oktober:
- Der Große Krieg: Raketen starten, Bomben werden abgeworfen. Niemand weiß, wer zuerst auf den Auslöser drückte. Luftschutzsirenen heulen auf, aber nur sehr wenige Menschen nehmen sie ernst und gehen in ihre Vaults oder öffentliche Bunker. Die ganze Welt steht in Flammen, nach nur zwei Stunden ist alles vorbei. Die Vaults sind versiegelt und die Welt versinkt in einen langen nuklearen Winter. Die Ressourcenkriege sind vorbei. (Siehe Hauptartikel Großer Krieg)
Hinter den Kulissen[]
- Ein Pre-Fallout Spiel, Resource Wars, soll von der britischen Invasion des Nahen Ostens in den Ressourcenkriegen handeln. Es ist eines der Spiele, die J.E.Sawyer gerne machen würde, unabhängig von Geld und Entwicklungszeit. Denn bei dem Spiel handelt es sich um ein Gedankenspiel von J.E.Sawyer.
- Es gibt bereits eine Möglichkeit, einen Einblick in die Ressourcenkriege zu bekommen, und zwar durch das Fallout 3 Add-On Operation: Anchorage. Es handelt von der Befreiung der Hauptstadt Alaskas Anchorage von den chinesischen Invasoren im Jahr 2076, kurz vor dem Großen Krieg.
Info[]
Im Geschichtsmuseum gibt es eine Ausstellung über die Ressourcenkriege aus dem Jahr 2077, kurz vor dem Großen Krieg. Der Titel lautet 2051-Present: The Resource Wars. Das bedeutet das die Ressourcenkriege bis zu diesem Zeitpunkt immer noch andauerten und nahtlos in den Großen Krieg übergingen, der somit eigentlich das selbstzerstörerische Fanal dieser Konflikte war. Besuchen kann man diese Ausstellung allerdings nicht mehr, da der Eingang von Trümmern versperrt ist.